Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [844]

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1799
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Kalt und windig. Früh arbeitete ich, schrieb an den Pointner und an Köstler wegen meiner Nachtuhr, dann fuhr ich ins fürstliche Haus und zum Gönner. Der Gönner sagte mir, wenn ich etwas früher gekommen wäre, hätte ich die Frau Schwiegermama getroffen. Er war sehr charmant, versicherte mich, alles zu tun, was er zu meinem Besten vermag, doch verklagte sie mich bei ihm. Er sagte mir mit den besten Worten, ich soll sie nochmals um Vergebung bitten, welches ich auch versprach und richtig erfüllte. Bei Tische ging es anfangs sehr ernsthaft zu. Nach dem Essen aber kam es zu Erklärungen, da mischte sich das Herzliche dazu. Nach 4 h ging ich abermals zum Gönner; da sagte er mir, er wolle Sonnabend die Mama besuchen und gab mir 2 Fasanen für Pfersmann, welche ich ihm gleich brachte. Abends ging ich ins Kärntnertor-Theater, in „Bettelstudent“ und „Alcina“; fand da Tomasini und Zehetner. Therese sang im Burgtheater in „Molinara“; ich ging hinüber um ihre Arie zu hören, welche sie recht schön sang. Nach dem Theater soupierte ich beim Lothringer und ging dann gleich nach Hause; es war sehr kalt und der Wind war heftig
Band 02 (II.), Seite 53r
28.11.1799
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