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Ein schöner Morgen im Garten. Im Burgtheater „Tagesbefehl“, „Vertraute“; in beiden spielt Ziegler aus Graz. Im Theater an der Wien „Diebische Elster“. Um 5 h war ich schon im Garten, hielt alles zum Gießen an. Wir frühstückten in der Hütte. Um 10 h in die Stadt, arbeitete, schrieb an den Grafen, mittags bei Wohlfarth, mit Ennöckl, Zorn, Dräxler, Jungmann. Nach Mittag fuhr Therese in den Garten, mit dem Wirten und der Wirtin von der Kugel; vorher sah sie ihr Haus und Garten in der Ungargasse an, eine Wüstung. Über alle Begriffe gefiel ihnen unser Garten; blieben bis 8 h und konnten vor Bewunderung nicht reden. Nach Mittag mit Wohlfarth nach Hütteldorf, ich nahm mit Axt einen Fiaker, zahlte 6 fl. und blieb bis 8 h. Sie wohnen in dem ehemaligen Casino, das dem Leykam gehört und er ganz zu Grunde gehen lässt. Wir gingen in den ganz wüsten Garten, saßen auf der Terrasse. Wohlfarth, Ennöckl und ich sprachen von der Kaiser, welche so kalt, wortkarg und verschlossen ist, dass man von ihr gar nichts bemerken kann. Ennöckl sagte, August sollte nur versuchen, auf sie Eindruck zu machen; eine schwere Sache !
Band 09 (IX.), Seite 137r
18.08.1820
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