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Heiss, nach Mittags trübte es sich, heiterte sich wieder aus. Im Burgtheater „Wirrwarr“, den Logenschlüssel überließ ich dem Reichard. Im Theater an der Wien „Abälino“, Mlle. Enders – von Stessel – als Rosamunde. Früh reiste Mericzay ab. Ich schrieb Theresen und Reichard, dass ich mit ihr zum Bombardier-Oberst Mayer fahren wolle. Schloss meine Kassa ab, speiste zu Hause. Da Reichard meinen Vorschlag annahm, so holte ich sie ab. Sie waren noch im Negligé, und sie mit der Kasse beschäftigt. Wir fuhren in die Kaserne am Rennweg, zum Leutnant Greifenstein, welcher nicht zu Hause, zum Bombardier-Oberst Mayer, welcher sie sehr artig aufnahm und welchem sie für die Hilfe dankten, die die Mannschaft leistete. Dann zur St. Marxer Linie hinaus, den ganzen Weg, den sie mit dem Ball machte, zeigte ihr die Belvedere-Linie, die Straße in meinen Garten, fuhren in meinen Garten. Besahen den Platz, wo der Ball zusammengelegt wurde und führte sie wieder zum Lamm. Heute sind sie bei dem kleinen Frank in Döbling. Mit dem Schuft Bäuerle speisten sie gestern; dieser klagte, er könne meine Gunst nicht erringen, habe sie wegen einem Gedicht an Gewey verloren und erzählte den Bubenstreich ganz falsch, worüber ich sie aufklärte. Nach Mittag in den Garten, der Hausmeister wieder nicht da, über meinen Unwillen hatte sie ein loses Maul. Da kam er besoffen, wollte nicht grüßen, war grob. Ich gab ihm ein paar Ohrfeigen, er ging wieder saufen. Die Hoffmannischen mit Rosner, Herzl, Römer mit ihren Knaben, Marie, Benedetto, Antikenzeichner, Ziehsohn und Erbe des Barth (?), die gewisse Pepi der Weber mit Schlepp, Fux mit Geyling und eine Schar Mädchen, Dräxler, die Reimannischen, Ottawa mit Schwester. Gegen 9 h in die Stadt, zum Bürgerspital.
Band 09 (IX.), Seite 136r
13.08.1820
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