Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [834]

834
1799
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Ein kalter, nasser Tag. Schon früh kam die Sepherl und brachte mir eingesottenen Kren, den mir Theresens Liebe besorgte, dann auch Bouteillen. Ich schickte Theresen meine batistenen Tücheln. Früh sah ich auch des Liebisch Reitpferd an, welches bei uns im Stall ist. Den Morgen und Vormittag arbeitete ich, dann ging ich wegen Wallis zu Liebisch; ich kaufte einen sehr niedlichen, feinen Wallis für 29 fl. 39 x, zwei Westen nahm ich für mich herab, weil es zu viel ist. Theresens Freude darüber war groß. Ich war bei Klimbke, ging mit selbem zu Pauer (?), dann zum Speisen. Nach Mittag schrieb ich dem Gönner und gab ihm von allem Vorhergegangenen Nachricht. Abends ging ich ins Kärntnertor-Theater in Simonis Akademie. Therese sang ein Rondeau von Weigl und sang recht artig. Nach dem ersten Teil des Oboenkonzertes ging ich ins Burgtheater in die „Jagd“: Therese kam auch, Agnes war da, mit Weidmann sprach ich auch. Nach dem Theater begleitete ich Agnes und die Maurerische, welche bei Nina auf der Bühne war, nach Hause, soupierte bei den Drei Hacken, wo ich May (?) fand, welcher mir von des Fürsten Anstellung bei der Armee, von seinen Geschäften, von der Gewissheit, das selber bis Neujahr Gardekapitän wird, erzählte und dass man vermutet, er käme erst bis Februar zurück; das vergnügte mich sehr.
Band 02 (II.), Seite 51v
18.11.1799
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