Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [830]

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1799
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Ein kalter Tag. Früh schrieb ich wieder an Röckl und forderte ihn auf, in Bezug meiner Gesundheitsumstände als Freund und Mann von Ehre zu handeln, dann ließ ich den Tischler kommen und bestellte 2 neue Kästen, die ich gleich mit 30 fl. bezahlte. Später kam Brandmayer, bei diesem bestellte ich 2 neue große Matratzen und gab ihm 10 fl. daran. Charles arbeitete bei mir; mit selbem ging ich um 11 h in die Probe zur Kantate in den Redoutensaal. Diese dauerte bis 1 h. Therese, das edle Mädchen, begleitete ich zum Wagen und ging dann zum Speisen. Mama war krank, doch ziemlich erträglich. Ich erzählte ihr, dass ich heute die 8 neuen kammertüchernen Decken erhielt, dass ich die zwei Kästen bestellte und dergleichen. Oeppinger war bei der Mama und versicherte sie, dass es nicht notwendig sei, an Röckl zu schreiben, und dass er wünsche, mich bei ihm aufgeführt zu sehen. Nach Mittag fuhr ich mit dem Sattelknecht auf die Wien, bestellte da Sopha, 6 Sesseln, 2 Betten, Fußchemel für 76 fl, dann kaufte ich bei Seiler den Beschlag zum zweiten Kasten für 5 fl., welcher sehr niedlich ist. Theresen zeigte ich das Beschläg, welches ihr sehr gefiel. Dann ging ich ins Kärntnertor-Theater, wo man den „Dorfbarbier“ und „Waldmädchen“ gab. Ich sprach auf der Bühne mit Weinmüller wegen unserer morgigen Klosterneuburger Fahrt. Klimbke und ich soupierten zwischen dem Theater im Bierhaus im Komödiengassl. Nach dem Theater ging ich gleich nach Hause.
Band 02 (II.), Seite 51r
14.11.1799
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