Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [8291]

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1820
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Ein schöner Tag. im Burgtheater zum 1. Mal „Zayre“, Trauerspiel in 5 Akten nach Voltaire vom Fürsten Lichnowsky, bearbeitet von Schreyvogel; gefiel so-so. Im Kärntnertor-Theater „Rotkäppchen“, im Theater an der Wien Einnahme des Spitzeder und Frau „Almazinde oder die Höhle Sesam“, von Pixis nach einem Märchen von Schmid, 3 Akte. Das Buch schlecht, die Musik studiert, aber schöne Stücke. Den Vormittag beim Grafen, zu Biedermann. Mit Bánffy auf den St.Marxer Kirchhof zum Grab des Pepi Hruschka, sahen die schöne Pyramide, welche alles zusammen 500 fl. kostet. Mittags bei Hruschka, mit Duprèe, Pugel, über die Bastei. In Hruschkas Gesellschaft ins Leopoldstädter Theater, renoviert, „Gespenst auf der Bastei“, groß gedruckt „Mme. Raimund geb. Gleich“. Sie wurde brillant empfangen, bei ihr „Bravo“ gerufen, als ob man den begangenen Fehler billigte. Er betrug sich sehr keck; als ihm Fermier (?) den Pantoffel antrug und sehr applaudiert wurde, sagte er, er wisse, dass die Weiber mehr Beistände als die Männer haben.
Band 09 (IX.), Seite 114r
11.04.1820
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