Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [8288]

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1820
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Warmer Regen, den ganzen Tag. Im Burgtheater „Emilia Galotti“, Slavinsky von Breslau als Marinelli; gefiel nicht, vergriff den Charakter, hat keinen Anstand. Im Kärntnertor-Theater „Dorfsängerinnen“, Fischer zum letzten Mal. Im Theater an der Wien „Die Klause bei Mödling“, romantisches Schauspiel in 3 Akten von Stabel; Einnahme der Josephine Gottdank; die Loge Nr. 4 dem Kridl. Den Vormittag beim Grafen, in Gesellschaft, bei Vladár. In die Porzellanfabrik, mittags speisten Schießl und Dräxler da, auf dem Balkon. Nach Mittag zu Grafen, zu Pugel, in Gesellschaft zum Högler, dann ins Theater an der Wien, statt Kridl kamen die Wohlfahrts mit Maurer. Ihr las ich wegen Klatscherei und Lüge derb den Text; sie wollte fort, affektierte Ohnmacht, aber nichts wirkte bei mir und ihrem Mann. Das Stück ist sehr elend, die Kürze das beste; der pompöse Einzug am Schlusse rettete selbes vor dem Auszischen. Abends 9 h Vermählung des Raimund mit der Gleich, par force.
Band 09 (IX.), Seite 113v
08.04.1820
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