Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [827]

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1799
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Kalt, aber heiter. Früh brachte mir der Schneider das neue casimirene Gilet und die blauen Beinkleider. Köstler und ich frühstückten Tee. Ich schrieb mehrere Briefe, arbeitete bis 11 h, begleitete Köstler ins fürstliche Haus, welcher mit Stessel um 12 h nach Eisenstadt fuhr. In der Kanzlei erfuhr ich Klimbkes Unpässlichkeit, besuchte ihn; ging dann zu Brandl speisen. Nach Tische ging ich ins fürstliche Haus, mit Paur und Burgerth in ihr Arbeitszimmer, dann in die Sekretariatskanzlei, dann wieder zu Klimbke; Mayer traf ich am Tor, wir blieben bis ½ 6 h, dann ging ich in das Burgtheater „Bruderzwist“, sprach da mit unserem Stubenmädchen, der Collet, Casanova. Ging nach dem 2. Akt soupieren und nach dem Theater gleich nach Haus. Ich hatte eine äußerst fatale und unruhige Nacht. Ein schrecklicher Traum, welcher den Zwist mit der Mutter zum Gegenstand hatte, machte mich wach und äußerst düster. Ich dachte den Leiden nach, die Theresen und mich quälen, und fasste den festen Entschluss, alles zu wagen, um diese Leiden zu enden.
Band 02 (II.), Seite 50v
11.11.1799
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