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Nass, kalt und Regen. Meine Schwester schrieb mir meiner Mutter glückliche Ankunft und schickte mir für Pfersmann Speck. Ich arbeitete zu Hause bis 9 h, ging dann zum Gönner, zu Klimbke. Köstler und ich speisen heute bei Brandl, weil Therese Gast bei Braunmüller ist. Mit Pfersmann und dem Gönner sprach ich über unsere Verbindung. Ersterer übernahm es, mit dem Baron Braun davon zu sprechen und uns beide bei ihm aufzuführen; letzterer versprach, die Mutter zu besuchen und mit ihr davon zu reden; an der Erfüllung des letzteren zweifle ich sehr. Bei Tische hatten wir mit Köstler, den ich für einen Italiener ausgab, manchen Spaß. Nach Tische spielte ich mit Brandl Mariage um einen Kreuzer. Abends führte ich Brandl und Köstler ins Kärntnertor-Theater zu den „Drei Sultaninnen“. Brandl Franz verlor durch einen äußerst groben Bengel seinen Platz, welches Lärm gab. Einen Augenblick sprach ich Weidmann, und ihn sah ich zum ersten Mal in der Theaterloge. Nach dem Theater gingen wir gleich nach Hause. Therese sprach ich heute den ganzen Tag nicht; ich liebe dies gute Mädchen so innig und muss sie so sehr leiden wissen.
Band 02 (II.), Seite 50r
10.11.1799
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