Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [825]

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Kalt. Bis ½ 10 h arbeiteten wir, dann führte ich Köstler auf dem kleinen Würstl über die neue Brücke in den Prater, dann beim Theresientor herein, um die Glacis über die Mariahilferstraße nach Schönbrunn. Wir sahen die Tiere, die beiden Elefanten, den Tiger König, die Waschbären. Hyänen, Panther, Auerstier, weiße und andere Bären, Wölfe, Füchse und mehr dergleichen. Ich führte ihn zu Ruine und Obelisk; im Zurückgehen besuchte ich die Muhme Hitzinger. Beim Burgtheater stieg ich ab, da sah ich Therese und Nina mit der Xanthippe. Therese zu sehen freute mich so innig; ich begleitete sie auf die Bastei. Die Augen der Alten bewachten uns stets; das ist nicht länger mehr zu dulden ! Nach Tisch erhielt Therese meine Sacktücher, wir plauderten etwas. Dann ging ich ins fürstliche Haus, sprach mit Stessel, endlich ins Kärntnertor-Theater, wohin ich Köstler führte. „Contadina“, 1. Akt und „Clotilde“ wurden gegeben. Köstler sah nie ein Ballett, dies war ihm ein wahres Fest. Nach dem Theater soupierten Köstler, Patsch und ich beim Lothringer und waren um 10 h schon zu Haus.
Band 02 (II.), Seite 50r
09.11.1799
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