Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [8227]

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1820
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Heiter. Vorabend von der Kaiserin Geburtstag. Im Burgtheater, zum 1. Mal „Ruprecht, Graf von Horneck“ von der Weissenthurn, Trauerspiel in 3 Akten. Im Kärntnertor-Theater „Nachtigall und Rabe“, „Emma – heimliche Ehe“, „Gott erhalte !“. Im Theater an der Wien „Emma von Leicester“, Oper in 2 Akten von Rossi, Musik von Meyerbeer. Den Vormittag beim Grafen, mittags bei Wohlfarth mit Nesinger, dem Oberamtmann, Glaser, der schon sehr gespannt kam, vor Tische dem Axt eine Lektion gab, dann während dem Essen uns dumme Kerls hieß, vor denen er gewarnt; sehr grob dem Axt und Streitfort begegnete, endlich mich so sehr reizte, dass ich ihn Narren, Pedanten, dummen Menschen hieß und nur das Haus schonte, um ihm nicht mehr zu sagen. Nach Mittag in Gesellschaft, ins Burgtheater, Das Stück ist an Dichtung und Aufführung ganz miserabel und langweilte unendlich. Koberwein als Held. Ich machte dem Oberamtmann Platz, ging ins Parterre, fand Joël und plauderte mit ihm über Dermers Testament: dass das Polytechnische Institut sein Universalerbe sei, eine Schwester – vermutlich die Potzany (?) – nichts, die anderen nur Legate erbten.
Band 09 (IX.), Seite 105r
07.02.1820
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