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Früh und bis Mittag arbeitete ich; Tonerl schrieb; dann ging ich in die Stadt zu Liebisch. Auch da ward ich schon als tot angesagt und er freute sich sehr, mich so wohl zu sehen. Zu Brandl ging ich auch und nahm meinen vergessenen Stock mit. Meine Mutter und ich speisten bei Hitzinger, auch die Willmein (?) von Hütteldorf. Nach Mittag ging ich zu Therese; da gab’s wegen unserer Heirat einen gewaltigen Sturm. Ihr Eigensinn, verschwistert mit nicht wenig Bosheit, könnten mich auf’s Äußerste bringen. Ich las da am Nachmittag die neu erschienene, sehr interessante Schrift von Kotzebue über seinen Aufenthalt in Wien und empfahl mich um 8 h. Bei Brandl weilte ich noch eine halbe Stunde, dann ging ich nach Haus, nach der Alsterkaserne, und ins Bett.
Band 02 (II.), Seite 48r
28.10.1799
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