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Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Testament des Onkels“, die Klingemann als Pauline, „Blonde Locken“. Im Kärntnertor-Theater „Schatzgräber“, „Zwei Tanten“, im Theater an der Wien „Barbier von Sevilla“. Früh arbeitete ich zu Hause, in No. 391, machte Geschäftsgänge, sprach Denickel, Wohlfarth, machte mit ihm unsere Berechnung. Besuchte den seiner Auflösung nahen Gewey, sprach lange mit ihr. Außer 1000 fl. Obligationen hat sie kein Vermögen, aber täglich 6-8 fl. Ausgaben für Medizin, weswegen sie mich bat, mit Kridl zu sprechen. Er hat nur Momente, wo er bei sich ist. Seine rechte Hand ist ganz geschwollen und hat Brandflecken. Es war ein herzzerreissender Anblick. Mittags speiste ich allein, ich konnte nichts essen. Nach Mittag mit Therese nach Grinzing, anfangs zum Hörr, dann in den Weingarten der Willinger.In ihrem Grasgarten tranken wir Kaffee, unterhielten uns recht gut. Abends in Vladárs Gesellschaft, ins Kärntnertor-Theater Es war sehr heiß, mein Husten und Schnupfen quälen mich gar sehr. Rindfleisch 15 x, Kurs 248 ¾ fl..
Band 09 (IX.), Seite 86v
01.10.1819
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