Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [809]

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1799
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Ein nebliger Tag. Die beiden Brüder Hoffmann frühstückten bei mir, Carl empfahl sich und Tonerl mit Rochus gingen in die Porzellanfabrik. Ich kaufte dort noch zu meinem Service 1 Plateau, 1 Obstkörbl samt Teller und 1 Salzfassl um 12 fl. 15 x, das vordem schon gekaufte kostete 46 fl., zusammen mit dem Service zahlte ich 58 fl. 15 x. In der Theaterkanzlei machte ich heute meine erste Visite, sprach Pfersmann, Mayer, Klingmann, Klimbke und Haim. Mittags aß ich bei der Mama. Nach Tische beantwortete ich meines Bruders Brief und schrieb ihm, er möchte über Eisenstadt nach Wien kommen. Nach Mittag ging ich zu Brandl, wohin mich Ringer bitten ließ; ging mit selbem, seiner Frau, Tonerl und dem Sohn vom Portier ins Kärntnertor-Theater. Man gab den „Gefangenen“ und „Alcina“, worin die Casentini nach einer Sommerreise wieder zum ersten Mal tanzt. Groß und einstimmig war der beifallsvolle Empfang vom Publikum, auch vor ihrem Solo wurde geklatscht, dann nach demselben und nach dem Ballett vorgerufen, welches auch der Meraveli (?) als Alcina und Julio Viganò geschah. Nach dem Theater machten Tonerl und ich gleich nach Haus und ins Bett; eine Weile las ich noch in Gabriela Baumbergs Gedichten.
Band 02 (II.), Seite 47v
24.10.1799
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