Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [8079]

8079
1819
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Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Sappho“, im Kärntnertor-Theater „Don Juan“, im Theater an der Wien „Rosenhütchen“ mit Waffentanz. Früh arbeitete ich noch, schrieb an den Grafen, nach ½ 9 h versammelten sich alle bei mir. Um 9 h wurden Seitz, Kornhäusel, Wohlfarth und ich vom Dietrich aus nach Feistritz gefahren. In Günselsdorf hatten wir wieder frische Pferde, Dietrich und Hansel fuhren gerade nach Feistritz. Um ½ 2 im Rothalhof bei Schwarza, sahen Pitten, um 4 h durch Seebenstein, Gleissenfeld, Maut 42 und 30 x. Fürst Pálffy baute über die Schwarza die Brücke, dann die Straße nach Güns und bezieht hierfür durch 50 Jahre die hohe Maut in Schwarza, Seebenstein und bei der Treidl(?)mühle. Außer der Koppen(?)mühle bis Feistritz ist der Weg schlecht. Um ½ 7 h waren wir mit unserem Steirerwagerl in Feistritz. Gingen bis 8 h im Garten herum, sahen die Wasserfälle, Teiche, den Tempel, durch welchen das Wasser springt, die zwei großen Brücken, die Kettenbrücke, die Einsiedelei, den offenen Tempel mit den Vasen von dem Taubstummeninstitut. Von dem Nachmittagsregen – der uns aber nicht erreichte – war es sehr nass. Dann zum Souper und ins Bett, wo Seitz bis 12 h keine Ruhe gab und Wohlfarth mit Tarockspielen, den Kornhäusel mit seiner Braut neckte.
Band 09 (IX.), Seite 83r
12.09.1819
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