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Reise nach dem lieben Wien. Kalt; heute ziehts in die Winterquartiere. Früh 5 h war ich schon aus dem Bette. Um 7 h schickte ich die Suite fort, beurlaubte mich vom Kampf und meiner Schwester, führte dann meine Mutter mit dem Pirutsch bis [Ebreichsdorf ?]; dort bewirtete ich meine Mutter, den Röckl, Geyersperg, Walther, Hoffmann und Mathias. Von Ebreichsdorf bis Wien führte ich den Hoffmann auf dem Würstl. Wegen Ausbleiben der übrigen mussten wir von Achau bis Wien im Schritt fahren und noch auf dem Wienerberg eine Stunde warten. Um 5 h kamen wir im Roten Hause an. Ich packte meine Koffer (?) aus und führte meine Mutter zum Uhrmacher; dann ich allein zu Therese. Wie innig war meine Freude, das gute Mädchen zu sehen ! Ich übergab das Obst, Milchbrot und Wildpret. Therese zog sich eben als Bauernmädchen zu der neuen Oper „Die wankelmütige Frau“ an: ich ging ins Kärntnertor-Theater; Nina kam ins Parterre, denn die italienische Oper ennuyierte mich. Nina begleitete ich nach Hause, soupierten da und waren froh. Um 11 h kam ich nach Hause und legte mich erst um 12 h zu Bette. Zu Hause fand ich das Service Porzellan, welches mich sehr freute.
Band 02 (II.), Seite 47r
21.10.1799
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