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Kalt aber heiter. Jagd in Stinkenbrunn. Früh bekam ich schon von Therese einen Brief, 6 Paar neue zwirnene Strümpfe und Baumbergs Gedichte. Später machte ich Anstalten zur Jagd, was mir viel zu schaffen machte. Um 9 h fuhren die Cavaliers zur Jagd. Ich schrieb Theresen und fuhr dann ebenfalls zur Jagd. Mit einem jungen Menschen, Wirth (?), Kaufmann aus Wien, machte ich Bekanntschaft. Ich rangierte die Pferde und Wagen, ging dann in die Remise, um einige Triebe zu sehen. Die Jagd war sehr stark und die Witterung günstig. Es wurden bei 1000 Stück, meist Fasanen und Hasen geschossen. Nachdem abends alle Herrschaften weggefahren waren, wurde noch etwas gebechert, dann fuhren wir mit Windfackeln nach Hause. Müde und matt legte ich mich um 9 h ins Bett. Zu Hause fand ich von meinem Freund Kárner einen Brief vor, der mich sehr freute. Mit so vielem Verdruss sich dieser Tag anfing, so war doch sein Ende ruhiger und angenehmer.
Band 02 (II.), Seite 46v
17.10.1799
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