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Ein heisser Tag; abends Gewitter. Eine halbe Stunde regnete es stark, dann erschien ein Regenbogen. Im Burgtheater „Witwer“, „Haustyrann“, im Kärntnertor-Theater „Don Juan“, Siebert als Leporello, die Vio zum ersten Mal als Zerline, Lembert Elvira. im Theater an der Wien „Heirat durch Güterlotterie“, „Blöder Ritter“. Um 6 h schlich ich schon im Garten herum, um 9 h zum Wirt im Karmeliterhof. in No. 391, revidierte die Garderobe. Bei Schenk, der Pfarrer von Pfaffendorf ist hier. Um 12 h ins Kärntnertor-Theater, Mittagsunterhaltung zum Abschied der Marie Grünthal, „Dankbarkeit“ von Weidmann, „Ida von Toggenburg“ mit Tableaux von Fellner, Quintette. Sehr, recht sehr leer, kaum waren die Kosten hereingebracht. Die Wohlfarth fand ich in der Credenz; sie erzählte mir von einem Sturm zwischen dem August und dem Vater, dass er dieserwegen nicht nach Grafenegg fuhr, dass die Neustädter Fanny entlassen wurde, dass die Resi und Angeli Toni aufkündeten, dass das Gewölbe gemalen wird. August will Buch und Rechnung führen, welches ich sehnlich wünsche. Pepi Andres speiste mit uns. Nach Mittag wieder ins Karmeliter-Wirtshaus, mietete den Stall und Garten für die Schafe für 80 fl, gab 40 fl. daran. Dann in den Garten, sahen in der Hütte das Gewitter sich auftürmen. Der Martin und Hausknecht kamen. Den Abend brachte ich in der Hütte zu und las in der Zeitung, dass die Elisabeth Zeiner im 40. Jahr am 10. am Schlagflusse bei ihrem rohen Vater starb. Wohl ihr; sie hat wenig frohe Tage erlebt Der Abend war sehr melancholisch. Richart holte sie kranker von Baden ab. Fritz Reimann kam, sah die Windmühle nach, der Vater schrieb mir, dass sie morgen mit uns im Garten frühstücken.
Band 09 (IX.), Seite 70v
15.06.1819
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