Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [7915]

7915
1819
4
1
Windig, veränderlich. Im Burgtheater „Taschenbuch“, „Gutherziger Alter“, im Kärntnertor-Theater „Iphigenie“, im Theater an der Wien „Fehlgeschossen“, „Elisende“ zum 3. Mal. Früh gab ich Therese meinen herzlichen Kuss mit dem Wunsche der vollkommenen Genesung, sonst nichts, sagte ihr, diese Kindereien der Angebinde kommen ab. Später erst gab ich ihr dunkelgrünen Taffet auf einen Überrock, weißen englischen kleingestreiften Stoff auf ein Kleid und braun gedruckten Perkal, zusammen 100 fl., ein Kistel Kölnerwasser, 12 fl, und von der Polborn (?) Angelique einen Hut lila und grün mit Feder, 60 fl.. Alles freute meine gute Therese. Von der Wohlfarth kamen Torte, Kompott von Äpfeln, ein großes Osterei, Likör. Den Vormittag zu Hause; sprach Reimann bei Wohlfarth. Um 12 h führte ich Therese zum ersten Mal über Schönbrunn nach Hietzing spazieren. Mittags speisten Neefe, Weidmann und Wohlfarth da; wir sprachen meistens von Kotzebues Tod und den Gaukeleien des Herkules Franke. Als ich in des Grafen Haus ging, verlor ich 20 fl. Banknoten, das ist 50 fl. WW, welche ein Schneiderjung fand und zur Polizei trug, wo ich selbe wieder erhalten habe. Nach Mittag zu Hause, zu Wohlfarth, Gestättengasse Ins Burgtheater mit Wohlfarth und Assen, später an die Wien, sah das abgeänderte Schlussdekor, welches an Glanz sehr verlor.
Band 09 (IX.), Seite 60r
01.04.1819
Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b