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Kalt und trübe. Jetzt bin ich 3 Tage in Wien und Kutschersfeld kömmt nicht zu mir. Früh fühlte ich Kopfschmerzen, arbeitete bis 10 h. Ging dann in die Reitschule, sprach mit Kutschersfeld in seinem gewöhnlichen misstraurischen Ton. Ging dann in die Stadt, sprach mit Stessel, welcher mir von der üblen Lage des Fürsten ein trauriges Bild entwarf. Klingmann, Klimbke und ich besuchten Weidmann, welcher noch von seinem Figaro-Sprung im Bette liegt. Ich fand die Mama, ging mit ihr zum Speisen. Die Hofmeisterin Müller war da und es fand sich eine ziemlich lustige Gesellschaft. Nach Tische ging ich zu Villar, wo ich Stessel fand und mit selbem auf die Bastei. Später zur Mama, abends mit Tonerl ins Burgtheater. Man gab zum dritten Mal den „Soliman“ und gefiel wieder. Nach dem Theater begleiteten wir die Müller nach Hause und taten das Nämliche.
Band 02 (II.), Seite 44v
05.10.1799
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