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Kalt, aber heiter. Früh 6 h stand ich auf, arbeitete bis 10 h und ging dann ins fürstliche Haus, wo ich Brandl und Rhode sprach. Sprach Rhode, welcher der Fürstin ihre Kabinetts malt, welche recht artig sind. Zu Klimbke ging ich auch, welcher mit mir einen Akt der Probe zusah. Nach Tische schrieb ich dem Gönner und Kárner. Abends ging ich ins Burgtheater, wo man zum ersten Male „Die Barmeciden“ gab, ein Schauspiel von Weissenbach. Die Sprache darin ist sehr schön, erhaben und kernig; nur war es nicht mit dem Fleiße studiert, als es das Publikum zu wünschen berechtigt war. Nina war auch im Theater; ich kam neben der Marie Kohl (?) und hinter Klimbke zu sitzen und unterhielt mich recht angenehm. Nach dem Theater warteten außen die Mama und Therese. Ich grüßte sie und jeder ging nach Hause.
Band 02 (II.), Seite 44v
04.10.1799
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