Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [7864]

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Sehr kotig, trüb, gegen Mittags heiter. Im Burgtheater „Marie“, dann „Standesproben“, im Kärntnertor-Theater „Gutsherr“, „Zauberschlaf“, im Theater an der Wien „Wunschhütel“. Den Vormittag beim Grafen. Wohlfarth quälte mich, bei ihm zu speisen. Nach Mittag besuchte ich Reimann, blieb dann bei Wohlfarth. Heute schrieb Jobst vom 2., dass Gottlieb am 1. mittags um ¼ 1 h starb, bei Sinnen war, dass Jobst wegen des Begräbnisses beim Gesandten Trauttmannsdorff gewesen, dass er am 3. begraben werde. Am 17. Hornung 1818 reiste er mit Mendle (?) ab, und ehe ein Jahr verstrich, ist er nicht mehr ! Er schrieb mir am 25. Dezember und erschoss sich am Montag den 25. Jänner, als wir uns den „Nathan“ ansahen. Er litt 8 Tage und büsste seine Gräueltat. Unerhörter Jammer in der Familie; der Vater ist nicht zu trösten. Ich wandte den ganzen Abend alle Trostgründe an, dann in Gesellschaft ins Burgtheater. Gottlieb starb an dem Tage, als Weber begraben wurde. Er war im 19. Jahre.
Band 09 (IX.), Seite 53v
09.02.1819
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