Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [781]

781
1799
9
26
Trübe. Früh arbeitete ich, ging zum Fürsten, dann fuhren der Hofmeister, Frau und ich nach Gschieß, um die ankommenden gefangenen Franzosen zu sehen. Es waren 900 Gefangene und 60 Commandierte mit 2 Offiziers. Elend und abgemattet sahen sie aus, doch der Geist der Nation und das gewisse Revolutionäre zeichnet sich bei jedem unverkennbar aus. Wir legten einige Gulden zusammen und den edlen Stolz, mit dem sie unser Geschenk annahmen, kann man nur bewundern. Sie sind in Alexandrien gefangen geworden und sind von dem Kern der französischen Truppen, durchaus gediente Leute, meistens von 30 bis 40 Jahren. In Preßburg werden sie bleiben, und da, weil die meisten bloßfüßig gehen, mit kleiner Montur versehen. Nach Mittag 4 h fuhren Walther und ich auf dem kleinen Würstl nach Hornstein; waren eine Zeitlang beim Verwalter, wohin auch der Müllendorfer Pfarrer kam, den wir nach Hause führten. Abends war ich beim Zehetner, soupierte da und um 10 h legte ich mich ins Bett.
Band 02 (II.), Seite 42v
26.09.1799
Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b