Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [78]

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Jagd in Stinkenbrunn auf Fasanen und Hasen, wohin auch s. k. H. der Palatin kam. Die Rückkunft von der Jagd verkündete der Donner einer Batterie von 10 Kanonen. Mittags großes Diner im großen Saal für 150 Gedecke. Abends wurde im Theater eine Posse von Hensler mit der Marinellischen Gesellschaft aufgeführt „Der reisende Student“, die 2 Sartory, 2 Hasenhut, Normann und Frau, Hensler und Frau, Seiler und Trautmann; nachher ein Ballett von Viganò mit Musik von Raphael. Beim Einlass ins Theater riss man mir ein großes Loch in den Frack. Den Beschluss des heutigen Tages machte ein maskierter Ball für 1200 Personen. Mittags lud mich mein Freund Röckl zum Packh ein, wir speisten in bester Fidelität mit der Marinellischen Gesellschaft. Nach 4 h fuhr ich mit Therese (?) nach Hause; nach 5 h fuhr ich mit Frau v. Ruschitzka und Fräulein Artner nach Hause; sie wohnten diesmal beim Rinonczy (?). Die Illumination war die schönste, die man noch je in Eisenstadt sah. Besonders zeichnete sich das Stallungsgebäude mit dem von Ringer gezeichneten Portale in Farben-Feuer aus und gab dem Auge den prächtigsten Anblick. Unter der Tafel und bei der Fahrt ins Theater wurde gewaltig kanoniert.
Band 01 (I.), Seite 7r
26.10.1797
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