Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [7768]

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1818
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Kalt, Nebel. Im Burgtheater „Loch in der Türe“, im Kärntnertor-Theater „Zauberflöte“, im Theater an der Wien „Christian, König von Dänemark“. Früh zum Grafen. Mittags allein, da kam der Muzzarelli wegen dem nahen Tod des Vulcani. In der Nacht um 2 h starb der Galeriedirektor Heinrich Füger im 66. Jahr an der Brustwassersucht und hinterließ einen Sohn und 2 Töchter. Er war auch Schlosshauptmann. Brandl Joseph begegnete mir und sagte, Füger liege in seinem Atelier inmitten seiner Kunstschöpfungen. Dies bewog mich, mit Evarist hinauszugehen. Mich führten sein Sohn und Müllers Schwester hinein. Er lag ganz weiß, zu seinem Haupte sein Porträt, zu seinen Füßen stand ein Tableau seiner Messiade, Christi Sterben am Kreuze, welches unvollendet und woran er noch vor 2 Tagen arbeitete. Eine Sammlung großer und kleiner Tableaux sind um seine Leiche. Dann in tiefem Schmerz über den Verlust dieses vaterländischen Kunstmeisters in den Garten, zu Reinl. Ins Kärntnertor-Theater, fand Gesellschaft. Souper bei Wohlfarth. Kurs 238 fl..
Band 09 (IX.), Seite 42v
05.11.1818
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