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Regen. Mericzay frühstückte bei mir und saß dann zum Malen. Baron Braun kam gestern hier an, stieg beim Adler ab und brachte einen eleganten neumodischen Gesellschaftswagen auf 22 Personen mit, welcher hier allgemein bewundert wurde. Mittags fuhr Braun nach Esterháza weiter. Braun führte ich, als er vom Schloss kam, zuerst in den Stall und in den Wagenschupfen, dann begleitete ich ihn zum Adler. Er war sehr galant mit mir, ich gab ihm Tafeln mit unseren Pferdenamen mit. Wir sprachen vom Fürsten, er fragte mich um meinen Namen und lud mich ein, ihn in Wien zu besuchen, welches mich sehr freute. Den übrigen Vormittag arbeitete ich. Nach 12 h machten Roesler und ich trotz des Regens eine Promenade. Mittags aßen wir beide mit gutem Appetit. Nach Mittag konnten wir wegen dem anhaltenden Regen nicht aus dem Zimmer. Abends bekam ich einen Brief von Therese, worin sie mir eine Menge Neuigkeiten vom Theater schrieb. Roesler, meine Mutter und ich waren den Abend ganz allein. Um 10 h schlief ich ein, hatte eine mittelmäßige Nacht und schwitzte viel.
Band 02 (II.), Seite 42r
20.09.1799
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