Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [7645]

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1818
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Veränderlich, den Vormittag Regengüsse. Im Kärntnertor-Theater „Fidelio“, Gerstäcker als Florestan; im Theater an der Wien „Jurist und Bauer“, „Redoute“. Im Garten Gesang, Musik und Tanz. Die Fux und Tochter kamen zum Frühstück. Therese gab mir 12 Halstücher, davon 6 gestickte, welche mich herzlich freuten. Den Vormittag beim Grafen, Therese fuhr um 9 h in den Garten, wo sie mit Wohlfarth, Jungmann, Nesinger, Streitfort und der kleinen Toni speisten. Mittags in Gesellschaft, dann mit Wohlfarth in den Garten. Im Salettl fand ich den Tisch von Wohlfarth mit einem Rosenbaum und Hortensien geziert. Therese führte mir mit einem neuen Hut die kleine Toni entgegen; wie gut sie ist ! Die Wohlfarth gab mir ein schönes Glas mit silbernem Deckel von Dermer, sehr elegant, Tony zwei gestickte Tüchel, Uhrband und Gilet von weißem Merino, F[anny] eine Brieftasche und schwarze Haube. Alles überraschte mich. Therese führte nach Tisch die Toni gleich ins Kloster. Dann kamen Seitz und sie mit zwei Knaben und Schwägerin, Schmidtbauer mit zwei Schwestern, Neefe, Hitzinger, Leistner, Phillebois, Peck, sie, Lottl, Schönauer, sie, Dermer, sie, Fux, sie, Emanuel, Leopoldine, Hoffmann, dann auch Hoffmann von Wohlfarth, Eberl mit Hartinger, zusammen 40 Personen. Therese erfreute mich mit Gesang, die 1. Arie der Königin, dann Duette von Fux und Sohn, Terzett von Therese, Nina und Peck, alles machte mir herzliche Freude. Therese plagte sich so sehr, sie schuf mir so viel Vergnügen. Sie bediente mit Gans, Kapaun, Zunge, Salami, Käse, Kuchen, Torte. Nach Mittag kalte Winde, im Freien konnten wir nicht bleiben, beim Hausmeister wurde bis 12 h getanzt. Therese schlief im Garten, ich fuhr mit der Wohlfarth nach Hause. Es war ein wahrer Freudentag.
Band 09 (IX.), Seite 27v
05.07.1818
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