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Kalt und trübe. Von 7 bis 9 h arbeitete ich, ging zu meiner Mutter frühstücken; Brandl stand erst auf, wir plauderten ein Weilchen. Dann ging ich zum Fürsten, aber fruchtlos. Mittags bei Tische waren alle guter Laune. Bis 4 h arbeitete ich, dann ging ich in den Segen, nachher in den großen Saal, um die Apparaturen des Physikus Tschernitz (?) zu sehen. Abends um 6 h war auf dem Platz türkische Musik, dann ins Theater. Die Franzosen in Karikaturen zogen truppenweise mit Grenadiers, Pfeifen und Trommeln auf. Die Spielenden, französisch angezogen, lasen stotternd Glückwünsche vor; eine wahre Satire an diesem festlichen Vorabend. Dann französisches Schauspiel, zu Ende eine Dekoration mit dem Bildnis der Fürstin. Nach dem Theater war eine Arrt Bogen, sehr arm und klein beleuchtet. Von da gingen wir in den großen Saal, um den Physikus zu bewundern. Um ½ 12 h war das Spektakel erst zu Ende; sehr müde legte ich mich gleich ins Bett und schlief ziemlich gut.
Band 02 (II.), Seite 40v
07.09.1799
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