Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [7609]

7609
1818
5
30
Trüb, kalt. Im Burgtheater „Scheinverdienst“, Costenoble engagiert, als Rechtler. Im Kärntnertor-Theater „Tancred“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Rosenmädchen“, Oper in 3 Akten von Kotzebue, Mus[ik] von Lindpointner von München. Den Vormittag beim Grafen, sprach Eberl. Mittags bei Wohlfarth mit Axt, Fink. Bei Therese speist der Richart. Nach Tische bei Schießl wegen einer neuen Idee des Schönsehrohrs; gab ihm die Loge im Kärntnertor-Theater. Dann fuhren Therese und Wohlfarth nach Hietzing, Eröffnung des Theaters. Therese stieg bei der Assen ab, ich ging zum Direktor Besenböck (?), bekam Loge No. 13, dann zur Jeanettl, fand sie in Tränen und in einem rosa Seidenkleide, ich hörte den Prolog und ihren Jammer. Dann zur Assen, spazierten in Rapfs und Kammerschmids Garten, jausneten, um ½ 8 h ins Theater, „Geistesgegenwart“, Lustspiel in 2 Akten von Hensler, davor Prolog von Meisl, gesagt von Jeanettl. Sie hatte den Prolog nicht gut memoriert, so ging es schlecht, schlechter noch die Aufführung des Stücks. Das Beste war noch, dass wir um ½ 10 h zu Hause waren. Recht sehr dauerte uns die arme Jeanettl.
Band 09 (IX.), Seite 23v
30.05.1818
Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b