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Warm. Im Burgtheater „Grauer Mann“, Lustspiel von Theodor Hell aus dem Französischen; im Kärntnertor-Theater „Fidelio“, im Theater an der Wien „Aschenbrödel“, „Leinenweber“. Um 5 h reiste mein Bruder mit einem Fuhrmann von Böhmisch-Trübau nach Wildenschwert. Therese fing an, alles im Quartier zu reinigen. Um 7 h fuhr ich mit Wohlfarth nach Baden, der Graf und DeCaro fuhren nach. Wir nahmen für sie beim Lichtenecker die vorderen Zimmer, beim Blumenstock – Grundgeyer – den ganzen ersten Stock. Um 12 h fuhr der Graf weg. Wir speisten beim Hirschen, um ½ 4 h nach Haus. Der Staub war so heftig, dass man keinen Wagen sah. Ich referierte dem Grafen, war einen Augenblick bei Wohlfarth, hörte, dass die Constantia Obermeyer, 45 Jahre, Hofers Freundin, sich am Mittwoch, den 22. April in die Donau stürzte, dass sich ihr Geliebter, der Kaufmann Johann Diermayer, vormals Compagnon des Küferle (?), sich am Mittwoch um 4 h nach Mittag im Fischhof bei Klinger erschoss. Wohlfarth ging zu Hofer, fand ihn aber nicht zu Hause. Schreckliche Geschichte ! Weidmann sah in der Gegend des Schüttel, wie die Donau die Obermeyer auswarf. In Gesellschaft, dann ins Burgtheater, der „Graue Mann“ wurde total ausgelacht und ausgezischt. Abreise des Kornhäusel.
Band 09 (IX.), Seite 19v
25.04.1818
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