Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [757]

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1799
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Um ½ 5 h stund ich auf, um ½ 6 wurde mit Walther nach Wien gefahren. Wir fuhren mit der Post und kamen erst um ½ 11 an. Mein erster Gang war zu Würth wegen der 2 Bestecke, welche recht niedlich ausfielen und für welche ich 35 fl. bezahlte; dann zur Mama. Der Empfang war ziemlich freundlich, obwohl die Mama gleich ihre fatalen Launen blicken ließ. Therese war in der Probe und kam erst um ½ 1 h nach Hause. Nach Tische ging ich zum Gönner, liebreich nahm er mich auf, erzählte mir von seiner Abgabe der Geschäfte, dass die ganze Kommission sich getrennt und Fürst Starhemberg zurückgetreten sei und dass innerhalb von 3 Wochen ein sicherer Sequester sein werde; glänzende Aussichten für die Zukunft ! Meine muntere Laune schwand, ich wurde ernst und düster. Was wird noch mein Los sein ! Vom Gönner ging ich zur Mama, wo die Weidmann und Preindl waren. Um 7 h soupierte ich etwas, ging dann in die „Molinara“, blieb bis zur Arie der Therese. Nina saß neben mir und fragte immer um mein Wohlsein und warum ich so launisch wäre; ich konnte ihr den wahren Grund nicht sagen. Dann ging ich nach Hause und ins Bett.
Band 02 (II.), Seite 39v
02.09.1799
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