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Kalt, trüb, rauer Wind, großer Staub. Im Burgtheater „Athenais“, im Kärntnertor-Theater „Vestalin“, die Loge gab ich dem Jean und Richart. Früh zum Grafen, zum Fürsten; beim Fürsten im Kaunitz sah ich von Canova die Fürstin Leopoldine, einen Apollo und eine Spinnerin von Schadow und sprach Kárner. An die Wien wegen Loge, zur Pepi. Mittags mit Jean allein. Um 7 h zu Wohlfarth, um 9 h fuhren wir zum Ballfest an die Wien, Eintritt 5 fl., Tribüne 3 fl., gesperrter Sitz auf der Galerie 2 fl.. Der Kaiser erschien nicht, auch wurde es nicht voll, kaum über 3000 Menschen, dies schien Braun umzustimmen. Nach Horschelts Divertissement speisten wir im Salettl. Die Bedienung war gut, desto schlechter jene des Grillet, desto armseliger seine Credenzen. Die Eleganz war nicht auffallend. Es brannten 3000 Lichter, das Ganze macht einen imposanten Anblick, nur die Girlanden an den Galerien wollen mir nicht behagen. Die Bühne selbst schien so klein. Das Unternehmen in so kurzer Zeit war ein Riesenwerk. Therese besuchte die kranke Moser.
Band 09 (IX.), Seite 16r
26.03.1818
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