Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [7331]

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1817
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Früh in Neuaigen, dann über Grafenwörth, einen Markt, nach Grafenegg. Früh sahen wir den Garten, welcher sehr verwildert und außer einer schönen Kastanienallee nicht Interessantes hat. Um 8 h fuhren wir, unter Begleitung des Verwalters Bayer und des Kastners Strenzl (?) weg von dem sumpfigen Neuaigen, wo sich öfter einmal die Donau ergiesst, das Wasser auch ins Schloss dringt. Um ½ 11 h waren wir in Grafenegg. Herzlich war des Nesinger und seines Sohnes Joseph Empfang. Wir wurden im Schlosse einquartiert; August und Gottlieb gingen mit Joseph herum, um etwas zu schießen, wir aber in den Garten, sahen das niedliche Theater mit einer Galerie, Parasol, den Platz, wo Hutschen und eine Kegelbahn waren, das nahe Dorf Haitzendorf, wo die Familiengruft der Grafen Breuner ist, und mehrere Partien des großen Gartens. Später sahen wir das Schloss, Kapelle, Speise- und Billardzimmer. Um 1 h speisten wir bei Nesinger vortrefflich; eine vermutliche Erkühlung machte mir Ungelegenheit. Nach Mittag wurde es stürmisch. Die jungen Leute versuchten ihr Glück auf der Jagd, und nur den beiden (?) gelang es, ein kleines Häschen zu schießen. Sie kamen bis Stratzdorf. Wir spielten Billard, ich schrieb mein Tagebuch. Abends besuchten wir den Oberamtmann Prager (?), sahen das Gefangenhaus, Schießstatt, Mühle, gingen mit Prager in den Park. Zum Souper bei Nesinger, wo Bischof getrunken [wurde].
Band 08 (VIII.), Seite 176r
26.08.1817
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