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Heiter. Um 7 h zum Grafen, um 8 h zur DeCaro, mit ihr ihr Haus zu sehen. Vorher hatte ich noch einen schrecklichen Verdruss, denn der Graf öffnete mir einen Brief, welches sehr infam war. Dann sküsierte ich mich und fuhr ohne jemandem etwas zu sagen fort. Fahrt nach Baden mit Wohlfarth, ihr und Hoffmann; vor Mittag um 11 h. Um ½ 1 h waren wir beim Lichtenwörtherischen (?) Haus. Therese und Goldmann waren schon nach Helena, bei Walther das Essen zu bestellen. Wir legten in ihrem Zimmer ab, gingen in den Park, suchten Reimann beim Hirschen, fanden im Park den Baron Sieber, Hofsekretär Neth, im ganzen nicht viele Bekannte. Ich sah den Platz, das Rats- und Hirschenwirtshaus. Fuhren dann zum Walther. Hoffmann und ich erstiegen Veste und Turm von Rauhenstein, dessen Galerie mir neu ist, schrieben uns in das Buch ein und machten den Weg in 7 Minuten zurück. Wir aßen die Person zu 5 fl. und trotz Landsmannschaft zu Wohlfarth sehr schlecht. Neth mit Reimann und Munding (?) kamen nach Tisch. Wir gingen auf dem Weg nach Siegenfeld zum Wasserfall, kaum klafterhoch, kleine ¾ Stunden weit, ein angenehmer, romantischer neuer Weg. Im Rückweg blieben wir auf der Seite vom Mauthaus, tranken bei der Bäurin guten Kaffee, versuchten auf der Wiese schlechtes Himbeergefrorenes und fuhren gegen 8 h zurück. Ich kutschierte. Wir gingen noch auf die Lang’sche Anlage und durch den Park zurück. Therese befindet sich recht wohl, geht ritterlich ihren Weg fort. Ich freute mich herzlich ihrer Stärkung und gab ihr noch 50 fl.. Um ½ 9 h fuhren wir weg und waren um ½ 11 h in Wien, Martin fuhr sehr gut. In Baden „Pagenstreiche“, im Kärntnertor-Theater „2 Offiziere“ und „Fest in Kisbér“, im Theater an der Wien „Wilh[elm] Tell“.
Band 08 (VIII.), Seite 171r
21.07.1817
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