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Ein schöner Tag. Früh um 6 h stand ich auf, schrieb der Nanett Knittelverse, der Therese auch. Meine Schwester schickte der Nani 2 Laib Brot und Marillen durch Fritz, welcher um 8 h nach Wien fuhr. Röckl besuchte mich. Bis 9 h arbeitete ich, dann kutschierte ich mit den Rappen nach Großhöflein ins Posthaus, nahm die von Ebreichsdorf geschickten grünen Waren mit, fuhr zu meiner Mutter, blieb da ein Stündchen. Ging nach Hause, lernte mein Italienisch, besuchte Geyersperg und blieb im Schlosse, bis die Fürstin nach Pottendorf fuhr. Ich half ihr in den Wagen, sie erkundigte sich um mein Wohlsein, ich küsste ihr die Hand und dankte. Um ½ 1 h ging ich zu meiner Mutter hinab speisen und aß mit gutem Appetit. Nach Tische lernte ich; um 3 h kam der Sprachmeister, ich machte gute Fortschritte. Nach 5 h fuhr meine Mutter mit Geyersperg und Frau in den Tiergarten. Ich ging mit Hoffmann in des Siess seinen Garten, fand da Paur; weil es aber feucht war, empfahl ich mich bald wieder und ging um die Stadt nach Hause. Bald kamen meine Mutter, Geyersperg und Walther, da plauderten wir zusammen. Walther und ich soupierten bei mir. Um ½ 10 h ging ich schlafen und schlief gut.
Band 02 (II.), Seite 34v
27.07.1799
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