|
719
1799
7
26
Annatag. Früh regnete es, dann heiterte es sich aus und ich kutschierte nach Großhöflein ins Posthaus, besuchte in Kleinhöflein den Elsler (?). Fuhr dann in die Stadt zu meiner Mutter, um meiner Schwester zu gratulieren, fand sie aber nicht zu Hause. Ich blieb eine Stunde, ging dann in mein Quartier, wo ich meine Schwester fand. Ich küsste sie, und so war meine Gratulation zu Ende. Mittags aßen Walther und ich bei mir zusammen. Nach Tisch besuchten mich Stessel, die Hofmeisterin und Jeanett (?). Meine Mutter und Schwester fuhren mit dem Hofmeister und Pointner nach Gschieß, fanden sich aber wegen Ankunft der Franzosen enttäuscht. Ich nahm heute meine erste italienische Lektion. Abends ging die Fürstin mit der Babett an mir vorbei spazieren; Walther und ich waren beim Fürsten. Von der Ferne rief sie mich an, wie es mir ginge. Sie sprach lange beim Fürsten, als sie wegging, eilte ich ihr nach, um ihr die Hand zu küssen. Abends soupierten Walther und ich zusammen und erst um 9 h legte ich mich ins Bett. Ich bekam noch Briefe von Therese und von Nina Knittelverse. So gut schlief ich die Nacht, dass mich das Mädl früh um 6 h zum Frühstück wecken musste.
Band 02 (II.), Seite 34v
26.07.1799
|