Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [7171]

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1817
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Trüb, kalt. Im Burgtheater „Wallenstein“, im Kärntnertor-Theater „Dorfbarbier“, „2 Tanten“, im Theater an der Wien „Agnes Bernauer“. Den Vormittag beim Grafen, Credenz, Adler. Therese gab mir zum Angebinde ihrer Hände Arbeit: ein Uhrband, mit Gold beschlagen, schön und niedlich. Hitzinger, Fux mit Anhang frühstückten mit uns, Joris schickte mir einen Nachttopf, Lavoir und Becher, die Assen eine Kaffeemaschine von Messing, Radl schickte Forellen, Gittig einen Indian, Schinken und Speck. Krautauer schickte die silberne große Kaffeemaschine. Wohlfarth bewirtete uns prächtig, deckte Therese und mir Gläser mit unseren Chiffren auf unsere Plätze; Alexander machte Späße, ich blieb bis 6 h. Ich kaufte Therese bei Weber ein Ringl, fuhr mit ihr in den Garten. Rohrweck war nicht zu Hause, Kornhäusel in Liechtenstein. Dem Hoffmann schenkte ich wie dem Richart ein seidenes Tuch, gab ihnen das Billett ins Theater an der Wien, den Reimannischen gab ich die Loge. Abends bekam ich wütende Zahnschmerzen am linken unteren letzten Stockzahn und wartete bis ½ 11 h auf Fuchs. Ich litt schrecklich. Gleich bei Wohlfarth geschah unter Gottliebs Beistand die Operation, welche 10 Minuten dauerte. Fünfmal setzte er an, endlich gelang es, ihn herauszunehmen. Ich blieb, von allen bedauert, beim Souper, trank nur Mandelmilch und kam um 12 h nach Haus. Schießl machte mir das Diana-Bad, Neefe das Schloss Ambras, wurde aber nicht fertig; hinzu lieferte Hechtl (?) einige Figuren.
Band 08 (VIII.), Seite 152v
19.03.1817
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