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Kalt wie im November. Ich blieb bis 12 h im Bette, aß mit gutem Appetit. Röckl machte mir aber großen Schrecken, weil er mir eine Mixtur wegen der kleinen Erhärtung im Bauch verschrieb, und ich entsetzlichen Ekel vor dem Einnehmen habe. Nach Mittag besuchte mich die Kampf (?) aus Ödenburg und die Fröhlich Nanett; sie bat mich um eine Bittschrift für ihren Sohn Franz. Sie waren ein paar Stunden bei mir; ich unterhielt mich recht angenehm. Um 3 h nahm ich die Mixtur zum ersten Mal ein; wie widrig ! Um 4 h aß ich die Marillen mit wahrer Wollust; dann legte ich mich bei dem verwünschten Wetter wieder ins Bett. Aus Spaß fiel mir der närrische Gedanke ein und schrieb Nina zum Geburtsfest am 27. Juli 1799 einen Glückwunsch in Knittelversen, der wirklich nicht ganz schlecht ist. Meine Mutter war bei mir, Walther kam auch auf eine kurze Zeit. Abends kam Ringer und brachte mir 4 Bouteillen Ruster Ausbruch und Haarpuder. Wir schwätzten lange zusammen und ich war froh, jemanden um mich zu haben. Um 7 h bis nach 10 h hatte ich immer kleine Alterationen. Rhode und Hoffmann kamen später abends, ersterer erzählte mir von den Proben der französischen Komödie und des Schattenspiels. Die Nacht war mittelmäßig. Ich hatte Kopfschmerzen und schwitzte auch etwas.
Band 02 (II.), Seite 33v
17.07.1799
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