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Heiter, aber kühl. Vormittags schrieb ich Theresen und dem Gönner. Als ich zu Mittag aß, kamen Röckl und seine Frau gerade von Baden zu mir. Ich konnte mit Röckl nicht viel reden, denn sie trieb ihn erschrecklich zum Essen. Er versprach, mich am Nachmittag zu besuchen. Nach Tische ging ich mit dem Sattelknecht in den Garten, ins Theater, wo Rhode ordnete und schlich so eine Stunde herum. Nachher zeigte ich dem Bauschreiber Ringers neues Kalesch, dann setzte ich mich und holte mein Tagebuch nach. Abends kam meine Mutter und Röckl. Mit ihm sprach ich lange; er gab Theresen beide Briefe und nahm der Mutter alle Zweifel. Theresen war es lieb, dass ich bei meinen kränklichen Umständen nicht nach Baden kam; ich fühle mich auch gewiss noch sehr schwach. Um ½ 7 h fuhren meine Mutter und ich in Ringers Kalesch bis zu den Mühlen; es ist für mich zu niedrig, ich musste sehr gebückt sitzen. Das Kalesch stiess gewaltig, weil der Weg holprig ist. Ich hatte eine gewaltige Bewegung und legte mich ganz zerstossen ins Bett; nahm noch mehrere Visiten an und schlief recht gut.
Band 02 (II.), Seite 32v
15.07.1799
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