Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [7058]

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1816
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Schlechtes Wetter. im Burgtheater „Clementine von Aubigny“, im Kärntnertor-Theater erste italien[ische] Oper, zum 1. Mal „Adelina“, Farsa sentiment[ale] in 1 Akt, Mus[ik] von Pietro Generali, „L‘ inganno felice“, 1 Akt, Mus[ik] von Rossi [sic, recte Rossini]. Im Theater an der Wien „Vielwisser“. Den Vormittag beim Grafen. Die Sepherl erzählte Therese vom gestrigen Begräbnis ihrer Mutter, welche in die Totenkammer gesetzt wurde. Riedl schickte uns einen grünen Kotzen und 12 Stück für Spuler (?), 300 fl. Der Graf ließ schlechte Wolle in jene Säcke des Bertoli, weswegen Szelig heute klagte, der Graf aber so schmutzig war, dieses zu billigen. Kridl und Elsler speisten da. Nach Mittag gewöhnlicher Jux, ich blieb zu Haus. Abends ins Kärntnertor-Theater, fand Wohlfarth, Jux wegen der verlorenen Wette auf die Sonntags-Redoute. Therese führte ich auch ins Kärntnertor-Theater, bediente sie mit Bäkkerei. Die Opern dauerten bis ¼ auf 11 h, beide wurden ausgezischt, die einzige Mad. Spada gefiel. Der Tenorist in der 1. Oper wurde ausgezischt, der in der 2. mit seiner Thaddädl-Stimme ausgelacht. Das Ganze ist bei so hohen Preisen erbärmlich. Wäre nicht der ganze Hof anwesend gewesen, sie hätten die Opern nicht ausspielen dürfen. Die Logenabonnenten zu 100 # werden für 48 Vorstellungen traurig dreinsehen. Kurs 329 fl..
Band 08 (VIII.), Seite 136r
26.11.1816
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