Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [704]

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1799
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Ein schwüler Tag. Nach 8 h stand ich auf, zog mich an, schrieb Theresen, Nina, dem Gönner und Pfau. Um 12 h aß ich zu Mittag mit gutem Appetit. Röckl versicherte mich, dass ich nun keine Arznei mehr nehmen darf, was mich sehr froh macht. Mittags entstand ein Wetter mit einem stillen, eindringlichen Regen, der sehr anzuhalten scheint; der Regen dauerte bis 7 h abends. Heute konnte ich also nicht mehr ausfahren; die machte mich äußerst melancholisch. Ich schrieb Kutschersfeld, plauderte mit meiner Mutter, aß um 7 h meine Suppe und legte mich um 8 h ins Bett. Der Schmerz an meiner Seite nahm zu. Röckl kam eben und gleich entschloss ich mich, einen Vesikator auflegen zu lassen. Röckl verschrieb sie mir und Albert legte sie auf. Ich staunte der Größe wegen, denn der Vesikator war groß wie eine Kreuzersemmel; doch ließ ich es geschehen. Bis nach 10 h waren Rhode, Hoffmann und Röckl bei mir. Ich fühlte da schon große Schmerzen. Die ganze Nacht schlief ich nicht eine Minute. Ich sehnte mich um den Morgen, dann um die 7. Stunde, in welcher der Verband geschieht. Es ist äußerst unangenehm, eine ganze Nacht durchwachen zu müssen.
Band 02 (II.), Seite 32r
11.07.1799
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