Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [7020]

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1816
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Kalt, trübe, nach Mittag heiter. Im Burgtheater die gestrige Vorstellung, im Kärntnertor-Theater „Joseph“, im Theater an der Wien erstmals Kinderballett „Chevalier Dupé auf dem Jahrmarkt“, von Horschelt, Musik von Kinsky; vorher „Der kurze Roman“, Lustspiel in 1 Akten von Hassaureck, Masch[inerie] von Roller. Früh zum Grafen, Ferdinand Pálffy, Keglevich. mit Härtel (?) in sein Haus, Deliberation wegen Balkon, mit Ortner. Der junge Neumann speiste da. Nach Mittag zum Danninger, in den Garten der Alleegasse. Mit Therese auf den Gartengrund. Sprach Wohlfarth, verschaffte Schenk Sitze, dann in Gesellschaft ins Theater an der Wien, mit den Reimannischen. Hassaurecks Lustspiel wurde nach der 3. Szene durch Lachen, Paschen, Klatschen unterbrochen, die Müller und Demmer Fritz, welche sehr schläfrig spielten, konnten nicht weiter reden, machten eine Verbeugung und der Vorhang fiel. Ich habe nie so ein parteiisches, tumult[uarisches] Verfahren erlebt. Das Kinderballett ist die Krone aller, Horschelt scheint sich erschöpft zu haben. Die Kinder wirken Wunder; sie führen erstaunliche Sachen aus. H[orschelt] wurde verdient vorgerufen, 2 Mal. Dann soupierte ich nachher im Wilden Mann und äußerte gegen Scholz, Wille und Schenk laut meinen Unwillen über das Betragen des Publikums. Kurs 325 fl..
Band 08 (VIII.), Seite 130v
19.10.1816
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