Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6999]

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1816
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Wie gestern, abwechselnd Regen, es regnete den ganzen Mittag. Im Burgtheater „Falsche Scham“, Mad. Pauli Hofrätin Flachsland. Im Kärntnertor-Theater „Joseph“, mit Zimmermann aus Graz; im Theater an der Wien zum 1. Mal „Pygmalion“, Parodie in 2 Akten, Mus[ik] von Volkert, Dekor von Gail und DePian, Masch[inerie] von Roller. Früh zum Rohrweck, war bei der Stadthauptmannschaft, Kommission wegen Breyers Amboss; er soll abgeschafft werden. Sprach Kridl wegen Leidner (?) und erzählte ihm des Neffen Bubenstreiche. Mittags allein, nach Mittag in das Schneiderhaus, zu Reimann, brachte ihnen Sitze an die Wien. Auf den Gartengrund, brachte dem Sträubl 600 fl., schickte ihm 1 ½ Ellen graues Tuch für 30 fl. und Wein. Carl Kridl kam, welchem ich wieder 300 fl. lieh und ihm sein schändliches, geiziges, bübisches Betragen schilderte, wie auch Therese und Jeanettl. In Reimanns Gesellschaft ins Theater an der Wien. Als am Schlusse des 1. Akts Korntheuer auf dem Pegasus davonflog, verlor er in der Mitte das Gleichgewicht und drohte herabzustürzen, erhielt sich aber. Wurde nach dem 1. Akt gerufen, dankte in Knittelversen und so auch am Schlusse. Das Ganze wurde gut gegeben, aber nicht mit jenem verdienten Beifall aufgenommen. Am wenigsten gefiel die Gottdank als Venus. Kurs 315 fl., der # 14 fl. 30 x.
Band 08 (VIII.), Seite 127r
28.09.1816
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