Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6960]

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1816
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Regen. Im Burgtheater „Kabale und Liebe“. Kettel vom Breslauer Theater zum 1. Mal als Ferdinand. Im Theater an der Wien „Vielwisser“. Früh kam der Verwalter Pirtner (?) von Ebergassing und sagte, die Steyrer habe die Herrschaft an Baron Hofrat Diller verkauft, welcher nicht abgeneigt wäre, die Jagd zu verpachten. Dies schrieb ich dem Grafen. Später ins Schneiderhaus, zur Kral in die Alleegasse und auf meinen Gartengrund. Mittags allein. Vom Grafen bekam ich 3 Briefe, welche mich sehr beschäftigten. Therese fuhr mit Nina und der Fuchsischen auf den Gartengrund und zur Mirus nach Penzing, zur Rohrweck nach Meidling. Ich hatte Konferenz mit Kornhäusel wegen meinem Gartengebäu. Im Parterre [des Burgtheaters] fand ich Gesellschaft. welche mir das lange Stück aushalten machte. Kettel gefiel im Ganzen nicht; wurde zwar nach der Drohungs-Szene im 2. Akt, dann am Schlusse vorgerufen, aber zuletzt nur matt. Er lässt kalt und sein Sprachfehler ist widrig. Manche Worte verschlingt er; sah auch nicht empfehlend in der blauen Uniform aus.
Band 08 (VIII.), Seite 120v
20.08.1816
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