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1816
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Ein schöner Tag, nach Mittag erhob sich ein Gewitter. Im Burgtheater „Armer Poet“ mit Costenoble, „Hass allen Weibern“, „Gefährliche Nachbarschaft“, Costenoble der Schneider Fips. Im Theater an der Wien „Wahn“ von Müllner, mit Heurteur und Schröder, dann zum 1. Mal „Vergebliche Mühe“, Lustspiel in 3 Akten von Lembert (?). Früh zum Grafen, der Josephine schickte ich 900 fl. vom Grafen und ließ ihn durch Baby ihre Falschheit wissen. Zum Biedermann, zum Ortner, ihm zu sagen, dass kein Tegel weggeführt werde. Mittags bei Rumpelmayer mit Jonak. Nach Mittag mit Gewey auf meinen Gartengrund. Ein Gewitter brach aus, wir eilten in die Pritschka und fuhren im stärksten Regen nach Haus. Dann zu Hause, um Therese aus Baden zu erwarten. Sie kam nach 7 h; ich erwartete sie auf dem Balkon. Sie brachte mir Büchseln, Rostbraten, der Josephine eine Haspel, dem Joseph Feder und Bleistift. Werlen, Dräxler, Richart, Nina kamen. Ich ging nach 8 h ins Burgtheater, hörte Costenoble. Hat als „Armer Poet“ sehr gefallen und wurde gerufen. Als Fips nahm er einen hohen Ton und gewiss schwäbischen Dialekt an und missfiel ganz; am Ende wurde gar gezischt. Eine Verordnung machte den Kurs, dass auf der Bank sich alles vormerken muss und sonst nichts bekommt.
Band 08 (VIII.), Seite 118r
03.08.1816
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