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Ich befinde mich nur wenig besser. Im Kärntnertor-Theater „Tochter Pharaonis“, „Hochzeit der Thetis“, im Theater an der Wien zum 1. Mal „Wahnsinn“, Schauspiel in 2 Akten aus dem Französischen von Castelli, dann „2 Worte“ mit Louise Müller. Den Vormittag beim Grafen, Jungmann besorgte mir die Gänge wegen dem Pass der DeCaro; dem Stutteregger (?) brachte ich Tokajer. Ich beschloss zu Haus mit Richart zu speisen und uns Hähnel sieden zu lassen, doch lud mich der Graf zum Speisen und Richart speiste allein. Ich schrieb der Therese auf ihren Brief, welcher das Gepräge eines dankbaren Herzens hat. Sie fordert darin zu ihrer Disposition nach ihrem Tod 500 fl. in Zwanzigern jährlich; dies kann ich nicht einsehen, denn ich müsste abermals teilen. Die Josephine bat um 2000 fl. und schrieb sehr verbindlich; ich antwortete ihr und gab ihr 800 fl. Nach Mittag zur Vladár. Richart schrieb an seine Frau und schlief heute bei mir. Ich hatte Hunger und aß beim Klapperer ein Brathähnel, fand da den jungen Mayer, Sohn des letztens verstorb[enen] Steuerreinnehmers. Therese schrieb mir, dass sie so viel Schlaf habe und ihre Nerven so abgespannt seien. Ich bin sehr bange.
Band 08 (VIII.), Seite 116r
19.07.1816
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