Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6924]

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1816
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Heiter, kühl. Im Kärntnertor-Theater „Neuer Gutsherr“ mit Schwarzböck, dann ritterl[iches] Divertissement. Im Theater an der Wien „Johann von Paris“ mit Ehlers und Mlle. Willmann. Früh zum Grafen, später schrieb ich Theresen. Bewies ihr ihr Misstrauen, meine Sorge um sie, da ich sie zur Frau machte, mein unbegrenztes Vertrauen, da ich sie unbedingt an das Haus schreiben lassen wollte, und wie ungerecht undankbar sie gegen mich handelt, mich um mein Vermögen bringen will, dass ich im Alter [mich] nicht einmal der Früchte meines Fleißes erfreuen könnte. Der Heiratsvertrag schützt sie für die Hälfte des Vermögens und ich verlange nur, nach ihrem Tode Herr zu sein. Mittags bei Richart, sie ist sehr schwach und geht morgen nach Baden. Nach Tisch kamen Stifft und Joseph Hoffmann. Wir sprachen über Konrad Dietrichs Tod, 47 Jahre alt, welcher so schnell erfolgte. Bei der Öffnung fanden sich organische Fehler im Herzen. Die Realitäten sind zwischen den Brüdern aufgeteilt, aber alles Übrige nicht. Joseph Dietrich kam gestern Abend um ½ 7 h aus Feistritz und kränkelt auch. Nach Mittag mit Richart zu Jahny, Vladár; in Gesellschaft, Würsteln. Heute bekam ich für die Therese Stoß die Kaffeetasse „Ehret die Frauen – Erinnerung an Feistritz am Wechsel 29. Juni 1816“, 36 fl. Eine hoch schwangere Frau, welche sich von Mayersfeld (?) nennt und mich von Schmirers Haus kennt, bat mich um 15 fl. Sie sprach so ehrlich, herzlich und rührte mich, dass ich ihrs gab. Wenn sie mich betrügt …? Heute wurden vom Polizeikommissar Müller die Kassen der Agioteure Wedl und Spöttl gesperrt, und zwar mit großem Aufsehen. Kurs 376 fl..
Band 08 (VIII.), Seite 115r
15.07.1816
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