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Warm. Im Kärntnertor-Theater „Tochter Pharaonis“, „Uhr und Mandeltorte“, „Fest in Kisbér“. Früh zum Grafen, Kommission wegen Breyer. Der spottende Schwabe besteht, trotz Baukonsens und Erklärung, seinen Amboss nicht weg zu nehmen. Später zum Ullmann mit Rohrweck, zu Bertoli wegen Wolle. Mittags mit Moll bei Wohlfarth, nach Tisch zu Reimann, gab ihnen die Loge im Kärntnertor-Theater, sah mit ihm den ehemals Franz Pálffy’schen Garten, welcher ganz verwahrlost. Dann mit Wohlfarth August und Gottlieb in die Porzellanfabrik, welche ihnen sehr gefiel. Ich machte einen Besuch bei Kridl, aß Rostbraten vom Hirschen, empfahl mich bei Reimann im Herausgehen und ging ruhig nach Haus. Da fand ich einen höchst erzürnenden Brief von dem undankbaren Weibe, der ihr künftiges Wohl und sorgenlose Tage mein Werk ist. Sie droht mir mit der Gerechtigkeit, Trennung, das kommt von ihren abgefeimten Ratgebern und Helfershelfern. Ich zitterte am ganzen Leibe, war bis zur Wut gereizt dass ich mich augenblicklich niedersetzte und ihr antwortete, wie sie es verdient. Der Kauf des Hauses entlarvte sie. Sie will nach ihrem Tode frei disponieren und mir das Vermögen entreissen, welches ich mir erwarb; schändlich ! Ich schlief diese Nacht nicht. Um 1 h erhob sich ein wütender Orkan, der alles zu zerstören drohte.
Band 08 (VIII.), Seite 113v
10.07.1816
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