Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6909]

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1816
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In Feistritz. Ich machte den Vorschlag, nach dem Frühstück durch Edlitz Markt nach Thomasberg zu fahren. Im Kalesch fuhren Stoß, Schauenstein und Frauen, in der Wurst Erhard und ich, der Jäger Schuller war unser Führer. Hansel überraschte uns und ritt nach, als Don Quixote Pumpernickel mit langen Stangen, Reisigen. Vor dem Regen flüchteten wir uns in die Kapelle der Schlossruine, Hansel schuf Milch, Bier und Brot, alles erquickte sich. Herrliche Ruine, schöne, romantisch wilde Gegend im hohen Gebirge. Ich besuchte die Hütte des Jägers. Düsteres Grün der Nadelhölzer und Rusten machten die Gegend ernst, oft schauerlich. Gegen 3 h waren wir zurück. Gegen Abend bestiegen wir alle Anlagen und gingen ins Tal bis zur Insel der Liebe, dann ins Schloss, sahen alles an. Abends einige Dekorationen im Theater, wobei die Teichgräber Alpenlieder sangen. Dann gab Hansel ein kleines Feuerwerk. Der Kirchberger Pfarrer war mit dem Feistritzer beim Souper; welch ein Abstand zwischen beiden ! Mit Dietrich Reiseverabredung. Mit Widerwillen begab ich mich in das Grüne Zimmer, der Retirade Gestank ist vollends unerträglich. Ich war schon entschlossen, mit Mühlhammer (?) und Priestersfeld im Billardzimmer zu schlafen.
Band 08 (VIII.), Seite 112r
30.06.1816
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