Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [6904]

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1816
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Trüb, abwechselnd Regen. Um 6 h fuhren wir weg nach Wien, von Schlosshof durch das Marchfeld über Loimersdorf, Raasdorf, Breitenlee. Teuflischer Weg, alle Augenblicke zum Umwerfen. Bertoli kramte alle seine Gemeinheiten aus; der lästige rohe Kumpan bekommt mich nicht mehr. Im neuen Wirtshaus, einer Knallhütte außer Raasdorf, kehrten wir ein, aßen unseren Schinken, Kalbskeule, dann noch Wein. Der Kontrollor machte mich zum Mauthofrat, der die Keller und Speisen untersucht, weil sie vom Wirt vermuten, dass er vom nahen Schinder Aas nähme, falschen Wein schwärze u. dgl. In Wien waren wir um 3 h. Der Graf gab mir ein Kistel Pfirschen für die DeCaro mit; dann forderte Bertoli die Hälfte, behauptete, sie wären ihm und mir und wurde wieder roh. Ich arbeitete und disponierte zu Hause, schrieb an den Grafen, fand Stifft, Jeanettl, Kridl, später den Paur. Um 7 h suchte ich Gesellschaft, soupierte bei Reimann, wo man wegen Natter und seiner Entfernung aus Eifersucht mit den Brucknerischen sehr unzufrieden war. Im Burgtheater „M[aria] Stuart“, im Kärntnertor-Theater „Vestalin“, im Theater an der Wien „Alle fürchten sich“, „Waldmädchen“. Kurs 263 fl..
Band 08 (VIII.), Seite 111r
25.06.1816
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